„Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.“ (Christian Morgenstern)
Die Wechselbeziehung zwischen körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren bei Krankheiten nennt man PSYCHOSOMATIK.
Ganz einfach erklärt heißt es: Alle körperlichen Beschwerden haben eine psychische und/oder soziale Ursache bzw. alle psychischen Erkrankungen haben Auswirkungen auf den Körper und das soziale Leben.
JEDER Gedanke erzeugt eine körperliche Reaktion und jede körperliche Reaktion bzw. jedes körperliche Gebrechen erzeugt ein Gefühl, was wiederum Gedanken erzeugt, usw.
Seit einigen Jahren beschäftigen sich auch immer mehr westliche ÄrztInnen mit dem Thema bzw. lassen es in ihre Arbeit einfließen. In der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) kennt man den Zusammenhang immer schon.
Hier Beispielhaft zwei Studien, die sich mit Psychosomatik beschäftigen:
Eine Studie konnte feststellen, dass wir bei starkem Stress oder Trauer flacher atmen. Die Lungen werden folglich mit weniger Sauerstoff versorgt. Dem gesamten Körper steht damit weniger Sauerstoff zur Verfügung. Damit steigt die Gefahr für Infektionskrankheiten, aber so kann auch ein Gefühl von “ich kriege keine Luft” entstehen…
Eine andere Studie hat gezeigt, dass sich bei Emotionen wie Wut, Ärger und Stress die Magenmuskulatur zusammenzieht und mehr Magensäure produziert wird. Folgen sind Sodbrennen, Blähungen oder Übelkeit - in weiterer Folge auch Magengeschwüre. Wenn Ärger, Wut oder Stress adäquat verarbeitet werden und auch, wenn man sich nach einer akuten Stresssituation Entspannung gönnt, schüttet der Magen säurehemmende Stoffe aus - alles ist wieder im Gleichgewicht...
WIE KANNST DU DIR DAS KONKRET VORSTELLEN?
Simone hat vor drei Wochen ihren Job verloren und ist bisher erfolglos auf Jobsuche. Zusätzlich zur finanziellen Belastung, der psychischen Belastung durch den Arbeitsplatzverlust und die erfolglose Jobsuche, nimmt sie immer mehr zu, obwohl sie nicht das Gefühl hat mehr zu essen und hat ständig Magenschmerzen.
Peter ist Manager und hat seit Monaten keinen Arbeitstag unter 15 Stunden. Auch am Wochenende findet er keine Ruhe, ist immer am Mails checken und beantworten. Abends trinkt er täglich sein Bierchen, weil er sonst nicht schlafen kann. Blöderweise hat er sich jetzt noch sein Kreuz verrissen und kann ohne Infusionen gerade gar nicht mehr aus dem Bett.
Karin leidet unter Migräne, Schwindel und in ihrem Darm grummelt es permanent seit ihr Mann sie verlassen hat. Sie ist alleinerziehend. Das MRT hat keine Auffälligkeiten gezeigt. Auch die ganzen Tests bezüglich Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben nichts ergeben.
WAS HABEN DIESE PERSONEN GEMEINSAM - TROTZ IHRER UNTERSCHIEDLICHEN LEBENSSITUATIONEN?
Sie alle zeigen körperliche Symptome bei psychischer Belastung - und JA DAS IST NORMAL!!! Dafür muss man sich nicht schämen.
Psychische Belastung (=Stress) - Gewichtszunahme - Frustration/Depression/Essstörung/Rückenprobleme usw.
Angst/Unsicherheit/Überforderung - Migräne/Magenprobleme/Schwindel - Frustration/Erschöpfung/Depression
Alles hängt zusammen und am Ende weiß man oft gar nicht mehr, was am Anfang da war. Viele Dinge entwickeln sich über Jahre - wie eine Zwiebel folgt ein Symptom dem Nächsten. Dazu kommt, dass jeder Mensch ganz individuell auf Gefühle und Situationen reagiert.
Der eine mit Gewichtszunahme, der andere reagiert in der gleichen Situation mit Gewichtsabnahme.
Der eine mit Migräne, der andere mit Schwindel.
Der eine mit depressiver Verstimmung, der andere mit Erschöpfung, der dritte mit Bluthochdruck und Ruhelosigkeit.
Der eine mit Verspannungen im Nacken, der andere mit Kreuzschmerzen.
Der eine mit Magenschmerzen, der nächste mit Sodbrennen und der dritte mit Darmbeschwerden wie Durchfall/Verstopfung.
Die Symptome sind so vielfältig wie es Menschen auf dieser Welt gibt.
Das ist genau das spannende, aber auch oft das mühsame für ÄrztInnen, PsychologInnen und andere Helferleins. Und natürlich auch für Betroffene selber. Sie rennen von Pontius zu Pilatus und niemand kann ihnen helfen - am Weg werden sie 100 Mal als Hypochonder abgestempelt und dabei will einfach nur die Psyche über den Körper sagen: “He, da bin ich...ändere etwas...da passt was nicht.” Oder im Körper läuft etwas nicht optimal (angeboren oder erworben) und das ist eine enorme psychische Belastung und die Psyche sagt: “Ma bitte...tu was.”
WAS KANNST DU TUN, WENN DU KÖRPERLICHE ODER PSYCHISCHE BESCHWERDEN - EGAL WELCHE - HAST?
Das Allerwichtigste ist immer: ab zum Arzt!
Anfangs sollte jedes körperliche Symptom gut abgeklärt werden.
Wenn körperlich alles abgeklärt ist und möglicherweise eine Therapie mit Medikamenten, etc. eingeleitet ist, wenn notwendig, dann schau im nächsten Schritt:
WIE IST ES ZU DIESEN BESCHWERDEN GEKOMMEN?
WAS STEHT DAHINTER?
Was ist dir “zu Kopf gestiegen” oder “auf den Magen geschlagen”? Was “lastet auf deinen Schultern”? Was könnte zum Eisenmangel, der Gastritis, dem Bandscheibenvorfall, usw. geführt haben.
Und wenn es keine körperliche Ursache gibt, wenn du medizinisch gesund bist, dann ist es ebenfalls wichtig zu schauen - woher kommt die Migräne, der Kopfschmerz, die Rückenschmerzen, die Pickel, usw.
ZWEI ENTSCHEIDENE FRAGEN, DIE DIR BEIM ERGRÜNDEN HELFEN KÖNNEN:
Wozu zwingt dich das Symptom?
Wovon hält dich das Symptom ab?
UND WENN DU KEINE AHNUNG HAST?
Dann hilft dir vielleicht ein offenes Gespräch mit einer Freundin, deinem Partner oder einer PsychologIn oder PsychotherapeutIn.
UND WAS, WENN ICH WEISS, WAS DAZU GEFÜHRT HAT, ABER NICHT WEISS, WIE ICH ES ÄNDERN KANN?
Dann ist professionelle Hilfe ganz wichtig. Scheu dich nicht davor dir Hilfe zu holen. Es kann deine Lebensqualität wirklich gehörig verbessern.
WIE KANN ICH DIR HELFEN?
Ich schau mir mit dir dein Symptom genau an und arbeite dann auf mehreren Ebenen um deine Beschwerden zu bessern - einerseits geht es immer darum den Organkreis, der geschwächt ist mit der Ernährung zu stärken (nach TCM und westlicher Ernährungslehre) und andererseits geht es um die Bearbeitung des Problems auf psychischer Ebene.
Hier sind noch ein paar Links zu Artikeln, die dir in diesem Zusammenhang vielleicht helfen könnten:
Energie erhöhen und Stress abbauen
Nahrungsmittelergänzungen (eine gute Versorgung mit Nährstoffen ist das um und auf)
Mind-Body-Theorie
KÖRPER und PSYCHE sind eine EINHEIT. Um gesund zu sein und zu bleiben, müssen wir uns um beide Teile gut kümmern. Dies passiert mit nährstoffreichem, typgerechtem Essen, ausreichend Bewegung und einem liebevollen Umgang mit uns selbst.
Wenn für dich noch Fragen übrig geblieben sind, melde dich gerne.
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