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  • AutorenbildAlexandra Lang

Grundbegriffe der TCM: Element Wasser/Winter

„Ohne Winter wäre der Frühling nur halb so schön.“ (Walter Ludin)


Kalt ist es geworden. Morgens gehen wir im Dunkeln außer Haus - abends kommen wir im Dunkeln nach Hause. Einem trüben November folgt ein schön beleuchteter Dezember, der die Vorfreude aufs Christkind anheizt.


Heute möchte ich dir etwas über den Winter in der TCM erzählen. Alles zu den fünf Elementen findest du im Beitrag - Grundbegriffe der TCM: 5 Elemente.


Winter in der TCM (16.11 – 27.01)


Die TCM hat den Winter dem Wasser-Element zugeordnet. Das Wasser-Element steht für den Stillstand, wo wir und auch die Natur, Energie sammeln und uns vorbereiten auf den neuen Frühling, das Blühen oder auch einfach den neuen Tag. Im Lebenszyklus eines Menschen ist es die Zeit des hohen Alters, der Weisheit. Man nimmt Abschied von der Welt. Die Tageszeit ist die Nacht, wo die Sonne „im Norden nie zu sehen ist“, wie ein Kindersprichwort sagt.


Dem Wasser-Element werden die Organe Niere und Blase zugeschrieben. Die Nieren beinhalten den gesamten Energiespeicher für unser Leben, sind also die Wurzeln unsers Lebens. Unsere Aufgabe ist es, die Nieren gut zu pflegen, weil sie uns Mut geben ins Leben zu gehen. Kräftige Nieren geben uns die Gewissheit, dass wir genug Ressourcen haben, um alles zu bewältigen, was auf uns zukommen mag.


Wenn wir uns hingegen über unsere Energie hinaus verausgaben, brennen wir buchstäblich aus. Schlafmangel und Stress sind die größten Feinde der Nieren. Die Emotion, die den Nieren zugeschrieben wird, ist die Angst. Wer immer Angst hat, schwächt seine Nieren oder umgekehrt, wer schwache Nieren hat, merkt das, weil er sehr ängstlich ist.


Wichtig für starke Nieren ist Entspannung - nicht immer nur „funktionieren“ müssen. So können diese regenerieren. Ein Urlaub am „salzigen“ Meer ist die ideale Therapie, um zu entspannen und neue Nierenenergie zu tanken.


Die Blase hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung, weil sie den „unreinen“ Teil der Flüssigkeiten ausscheidet. Ihr zugeordnet sind Gefühle wie Eifersucht, Misstrauen und Missgunst.


Auf körperlicher Ebene zeigen sich Probleme der Nieren und der Blase in unterschiedlichen Bereichen, weil die Nieren der Sitz unserer Lebensenergie Qi sind. Besonders betroffen sind oft die Ohren. Symptome von geschwächten Nieren oder geschwächter Blase können sein:

  • Kinder: körperliche und/oder geistige Entwicklungsstörungen

  • Erwachsene: frühzeitiges Altern des Körpers (Schwerhörigkeit, Zahnausfall, frühes Ergrauen, verminderte intellektuelle Leistungsfähigkeit)

  • Starkes Kältegefühl bzw. Aversion gegen Kälte (Anmerkung: „Man zittert vor Angst.“)

  • Beschwerden des unteren Rückens oder der Knie, welche durch Wärme besser werden

  • Müdigkeit

  • Schnelle Erschöpfung

  • Reichlich Urin – häufiges Urinieren

  • Impotenz bei Männern oder Libidomangel

  • Nieren-Yin-Mangel: Nachtschweiß, warme Hände/Füße, Schlafstörungen, Angstattacken, sexuelle Übererregbarkeit

  • Angst und Ängstlichkeit

  • Angst- und Panikstörung


Dem Wasser zugeordnet ist der Geschmack salzig. Der salzige Geschmack weicht auf und führt ab. Er wirkt Stagnationen entgegen und leitet nach innen und unten.


Bei leichten Beschwerden oder zur Unterstützung einer westlichen oder östlichen Behandlung ist die Ernährung ein wichtiger Grundpfeiler um Besserungen zu erreichen bzw. damit es dauerhaft zu einer Beschwerdefreiheit kommen kann. Wenn du also Symptome von schwachen Nieren an dir wahrnimmst, kann ein regelmäßiger Genuss von salzigen Nahrungsmitteln – ein bis zweimal pro Tag – helfen. Wichtig bei schwachen Nieren ist auch, dass du deine Mitte stärkst, weil alles im Körper zusammenhängt ;). Dies tust du mit wärmenden Speisen, idealerweise mit Suppen, Aufläufen, Eintöpfen oder auch Ofengerichten. Nahrungsmittel aus der Tiefkühltruhe enthalten übrigens viel Kälte und schwächen die Nieren zusätzlich.


In kleinen Mengen stärken salzige Nahrungsmittel die Nieren, in großen Mengen schaden sie. Hier haben wir wieder das Prinzip der BALANCE!


Zum Wasser-Element zählen beispielsweise:

  • Wärmend: schwarze Bohnen, Parmesan, Geräuchertes, Lachs, Thunfisch

  • Neutral: Linsen, Erbsen, Kidney-Bohnen, Forelle, Hering, Makrele

  • Kühlend: Kichererbsen, Sojabohnen, Tintenfisch

  • Kalt: Salz, Mineralwasser, Sojasauce


ERNÄHRUNG im WINTER


Im Winter ist der Körper vermehrt Kälte, Feuchtigkeit und Nässe ausgesetzt. Aus diesem Grund solltest du nach TCM nur sehr weniger besser keine Nahrungsmittel zu dir nehmen, die noch zusätzlich stark kühlend oder befeuchtend wirken. Zum Beispiel: rohes Obst, Zitrusfrüchte, rohes Gemüse als Hauptmahlzeit, kalte und/oder kohlensäurehaltige Getränke, Milchprodukte. Welche Ernährungsempfehlungen individuelle passen, kommt natürlich zusätzlich stark auf deine Konstitution an.


Thema im Winter ist, wie im Herbst, ein starkes Immunsystem. Alles in allem läuft es in jedem Fall auf mindestens zwei bis besser noch drei gekochte Mahlzeiten hinaus.


Was sollst du also konkret essen?


1. Ganz wichtig im Winter, wie auch schon im Herbst, ist ein typgerechtes, GEKOCHTES (WARMES) Frühstück.

2. Iss langgekochte Suppen und Eintöpfe. Diese wärmen dich von innen und versorgen dich durch die Beigabe von Wintergemüse (Karotten, Kartoffeln, Bohnen, etc.) mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen.

3. Nahrungsmittel, die speziell deine Nierenkraft und/oder das Immunsystem stärken sind:

  • Getreide: Hirse, Gerste, Hafer (z.B. Haferflockenbrei, Hirselaibchen)

  • Sojabohnen (Eintopf mit Tofu)

  • SCHWARZER SESAM

  • Walnüsse

  • Kirschen (eingekochte, frische sind ja nicht verfügbar)

  • Nieren

  • Eier

  • Schlagobers

  • Ingwer und Zimt: Diese beiden Gewürze wirken stark erhitzend. Wenn du unter starken Hitzesymptomen wie Kopfschmerzen, Pickel/Akne, Bluthochdruck, etc. leidest, solltest du Zimt, Ingwer und Nelken nur sehr sparsam verwenden.

4. Iss mindestens zwei mal wöchentlich eine KRAFTSUPPE!

5. Iss immer wieder getrocknete Früchte (z.B. Datteln), Mandeln, Maroni, Karotten, Karfiol, Rote Rüben (z.B. Rote Rüben Laibchen) oder Kürbis (z.B. Ofenkürbis)!

6. Iss Obst in Form von Kompotten und Musen!

7. VERMEIDE den ganzen Winter rohe Tomaten, Gurken, Südfrüchte, Joghurt, Fruchtsäfte, Mineralwasser, Smoothies und Pfefferminztee!

8. Trinke warmes Wasser und immer wieder Yogi- oder Kräutertee!

9. Um die NIERENENERGIE zu stärken eignen sich Fisch besonders gut - im Winter auch als Fischkraftsuppen.


EXTRA-WINTER-TIPPS um auch dein Bewegungs-, Soziales- und psychisches Stuhlbein zu stärken:

  • Da der Winter die Zeit des Auftankens für den neuen Jahreszyklus ist, nimm dir Zeit zum Auftanken: Meditieren, ein Nachmittag mit Tee mit deiner Lieblingsserie, ein langes Bad im Kerzenschein mit einem Glas Rotwein, etc.

  • Achte auf ausreichend Schlaf! Durch den kürzeren Tag und die Kälte benötigt der Körper mehr Schlaf als in anderen Jahreszeiten – durchschnittlich bis zu einer Stunde! So stärkst du auch dein Immunsystem.

  • Bewege dich trotz der Kälte VIEL an FRISCHER LUFT! Frische Luft sorgt für guten Schlaf, Gesundheit, ein starkes Immunsystem und hebt die Laune.

  • Tipps aus der Psyche, damit die Winter-Depression keine Chance hat, sind außerdem: Achtsamkeit, positive Glaubenssätze und LÄCHELN.


EXTRA-TIPP für alle Eltern:

  • Für Kinder ist der Winter eine tolle Jahreszeit. Sorge für viel frische Luft. Herumtollen im Schnee sorgt für rote Wangen und ein intensives Glücksgefühl.

  • Auch Kinder brauchen im Winter mehr Schlaf. Vielleicht passt es am Wochenende immer wieder einen gemeinsamen Mittagsschlaf einzulegen.


ZUM ABSCHLUSS:

Im Winter geht es vor allem darum, Energie zu sammeln! :) So startest du gut ins neue Jahr. Ernährungstechnisch geht es vor allem darum, die Nieren zu stärken, sanft zu befeuchten (im Trockenen fühlen sich Krankheitserreger sehr wohl - Heizungsluft!) und Infekte abzuwehren. Psychisch geht es darum, sich Ruhe zu gönnen. Besonders wichtig für den Körper ist auch, sich ausreichend (idealerweise an frischer Luft) zu bewegen. Wie immer gilt: Körper und Seele sind eine Einheit.


Wenn für dich noch Fragen übrig geblieben sind, melde dich gerne.


An dieser Stelle möchte ich dir auch mein E-Book empfehlen:

Interessante Literatur:

Ernährung nach 5 Elementen“ von Barbara Temelie

Die Fünf Wandlungsphasen Studienausgabe“ von Klaut-Dieter Platsch

"Die Heilung der Mitte" von Georg Weidinger

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